NewsLorberg Baden-Baden eröffnet Privatverkauf „Blatt & Blüte“
Rosen, Stauden, Obstgehölze - Wir lassen Gärtnerherzen höher schlagen...
Der Apfelbaum ist eine unserer ältesten Kulturpflanzen und Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Sie liefern uns über 30 Vitamine und zusätzliche Spurenelemente und Mineralstoffe – das englische Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“ hat deswegen durchaus seine Berechtigung.
Kein Wunder also, dass Apfelbäume nicht nur auf großen Streuobstwiesen zu finden sind, sondern genauso gern im privaten Garten gepflanzt werden. Damit Sie schon bald den perfekten Apfelbaum im Garten haben, verschaffen wir Ihnen in diesem Artikel einen Überblick und verraten Tipps und Tricks zu Sorten, Pflanzung, Beschnitt und Ernte.
Schon lange beliebt sind Sorten wie etwa Pinova oder Rewena, die speziell für den Hausgarten gezüchtet wurden und entsprechend robust und resistent gegenüber Krankheiten oder Schädlingsbefall sind. Beide Gehölze bringen im Oktober regelmäßige Ernten ein, deren rötliche Äpfel bei richtiger Lagerung bis März verzehrt werden können.
Beim Geschmack finden sich Unterschiede, die jeweils ihre Verfechter haben: Pinova ist süß und saftig während Rewena eher süßsauer schmeckt und ein mürbes Fruchtfleisch besitzt.
So geliebt die Äpfel hierzulande auch sind, sie zählen zum allergenen Obst. Das allerdings zu Unrecht, denn eine Apfelallergie bezieht sich meist nur auf bestimmte Sorten und zwar besonders auf klassische Supermarkt-Äpfel.
Die „alten Sorten“ hingegen werden weit besser von Allergikern vertragen. Sie besitzen einen höheren Polyphenolgehalt, der – so wird vermutet – die Allergene neutralisiert. Übrigens: Werden Äpfel gekocht, dann werden die allergenen Stoffe ebenfalls unschädlich gemacht. Deswegen vertragen die meisten Allergiker auch Apfelkompott oder Apfelmus gut.
Es gibt noch viele alte Sorten, die eine hohe Popularität besitzen und besonders geschützt werden. Unser Überblick zeigt ihre Besonderheiten.
• Der Weihnachtsapfel: Purpurroter Cousinot
Die Ernte des Purpurroten Cousinot findet im Oktober statt, allerdings entfaltet sich das volle Aroma erst, wenn der Apfel einige Monate gelagert wurde, also ab Anfang Dezember. Deswegen wird diese Apfelart auch als Weihnachtsapfel bezeichnet – seine intensive Rotfärbung verleiht ihm einen weiteren Namen: der „Blutapfel“.
Dieser Apfelbaum, der auch in kälteren Gegenden gut gedeiht, ist sehr ertragreich, seine Früchte haben ein festes Fruchtfleisch, schmecken süßsäuerlich und können bis Anfang Juni gegessen werden.
• Ananasrenette
Die Ananasrenette gibt eine frühe und regelmäßige Ernte ab, die von Mitte Oktober bis Anfang November erfolgt. Der Apfel kann bis Februar gut gelagert und genossen werden. Die Frucht ist gelb, süß und fest.
• Prinz Albrecht von Preußen
Diese besonders robuste und pflegeleichte Apfelsorte wirft einen hohen und ebenfalls regelmäßigen Ertrag ab und kann bereits ab Mitte September geerntet werden. Das süßsaure Aroma entfaltet sich Mitte November vollständig und ist noch bis in den Januar hinein genießbar. Die Äpfel sind rot-grün, ihr Fruchtfleisch ist mittelfest.
Generell gedeihen Apfelbäume am besten auf eher trockenen, durchlässigen und alkalischen Böden und humushaltige Gartenböden. Was die Lichtverhältnisse angeht, ist der Apfelbaum relativ unempfindlich – Sonne verträgt er sehr gut, aber auch im Halbschatten wächst ein kleinerer Apfelbaum problemlos mit gutem Ertrag.
Die Auswüchse eines Baumes können durch den Beschnitt gut gelenkt werden, die tatsächliche Größe ist aber im Baum selbst angelegt. Deswegen sollten Apfelbäume (auch wegen ihrer flachen langen Wurzeln) nicht zu dicht an Gebäuden, Terrassen oder Mauern gepflanzt werden.
Ist das Bäumchen verpflanzt, steht der Pflanzschnitt an. Für den ersten Beschnitt wählt man einen starken Mitteltrieb und entfernt konkurrierende, steil aufgerichtete Seitentriebe. Damit erhält der Haupttrieb die meiste Kraft für das Wachstum. Anschließend werden sowohl Haupt-, als auch Nebentriebe gekürzt, um den Aufbau zusätzlich anzuregen. Andere steil stehende Seitentriebe werden fast waagerecht herunter gebunden und an dem Mitteltrieb mit weichem Bindematerial (beispielsweise Kokosstrick oder Schlauchband) befestigt. Achtung: Die Triebe dürfen dabei nicht eingeschnürt werden!
Der Aufbauschnitt
Junge Bäume erhalten dann jährlich im Herbst einen Aufbauschnitt, mit dem eine Spindelform angelegt wird. So verteilen sich Licht und Wachstumsenergie und der Baum gedeiht optimal für eine reiche Ernte.
Beim Aufbauschnitt werden generell Triebe entfernt, die:
• steil nach oben streben
• in das Kroneninnere oder stark nach unten wachsen
• lang und unverzweigt sind
• reibend an andere Zweigen heranwachsen
Der Erhaltungsschnitt
Nach den ersten fünf Jahren werden die Bäume mit einem sogenannten Erhaltungsschnitt gepflegt, damit sie weiterhin fruchtbar wachsen.
Beim Erhaltungsschnitt werden Äste gekürzt oder entfernt, die steil nach oben und ins Kroneninnere wachsen (damit die Baumkrone gelichtet wird). Außerdem sollte älteres Fruchtholz auf die jüngeren Seitenzweige verkürzt werden, falls die Äste nach unten hängen oder stark verzweigt sind und wenn sie keinen guten Ertrag mehr abgeben.
Es ist wichtig, das herabgefallene Laub und die am Boden liegenden Äpfel vollständig zu entsorgen, damit weder Pilze noch Ungeziefer den Baum angreifen können.
Wann soll man Äpfel pflücken? Der genaue Zeitpunkt hängt von der Sorte ab. Sind Sie sich nicht sicher, dann wenden Sie einen alten Trick an: Drehen Sie den Apfel um 90° nach oben. Wenn der Stiel direkt vom Zweig abgeht, ist der Apfel erntereif.
Auch wenn die Kerne komplett braun sind, kann der Apfel gepflückt werden.
Welche Äpfel zuerst ernten? Als erstes sollten Sie die Äpfel ernten, die Sie gern einlagern möchten und die noch nicht so groß sind. Dafür am besten einen trockenen Tag wählen.
Wie lagert man Äpfel am besten? Perfekt gelagert werden Äpfel in Kisten oder auf einer Lage. Äpfel sind prinzipiell gut aufgehoben bei einer Temperatur von ca. 2-6 °C, ideal lagern sie zum Beispiel im Keller, wo es zusätzlich dunkel ist. Empfehlenswert ist zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit – gegebenenfalls können Sie einige Schalen mit Wasser im Raum aufstellen. Außerdem sollten Sie Äpfel nicht zusammen mit Gemüse aufbewahren, da sie sonst ihr Aroma verlieren.
Und ansonsten? Wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Genießen Ihrer hauseigenen Äpfel!
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